adorno und schopi waren kunstphilosophen. wenn ich mich recht entsinne, stammt von adorno eine aussage, laut der kunst nicht zum konsumgut verkommen sollte.
eine ähnliche aussage unbekannter herkunft hat mich ebenfalls in diesem sinne sehr berührt, es beschrieb ein empfindsamer mensch, dass eine ausstellung zu besuchen, ihr zu begegnen, sie zu würdigen, so aussieht, dass er lange alleine vor dem gemälde steht, mit und in ihm sinniert - mit ihm auf intentionale weise gewissermaßen eins wird.
UND DA kreiden uns die flashmobsabotierenden contras an, was wir täten, hätte keinen sinn, wäre blöd, etc. doch andererseits hat der blasphemischste FLASHMOB gestern stattgefunden: in vielen städten österreichs - allem voran aber in Wien.
man kann es so beschreiben:
Kaufen Sie Kunstgenuss zum Diskontpreis -
Kunst komprimiert in -zig Museen der Stadt
und das geht so!
sie kaufen sich ein ticket, und lassen sich in dem vollgepferchten shuttle bus von einer kunststation zur nächsten führen. eins zu werden mit den werken ist so gut wie unmöglich, denn in einer ahnungslos hüstelnden herde werden sie weitergetrieben - schnupfdiwupf zur nächsten KUNST-station.
sie können diesen marathon, diese tortur ganze sieben stunden über sich ergehen lassen, sich von station zu station wie schlachtvieh transportieren lassen, um in museen zu wandeln, denen aufgrund des hysterischen diskonthypes (kunst en gros und im ausverkauf) - jegliches museale ambiente abhanden gekommen ist.
UND NICHT NUR DAS: denn - haben sie 'glück' dann werden sie vielleicht sogar gegen ihren willen in einem der säle und schweißdurchdunsteten gänge mit blechbläsernen tönen einer erbarmungslos erbarmungswürdigen JAZZ-band beschallt. weil vielleicht eine erbarmungswürdig bläserne jazzband sich ebenfalls gezwungen sieht, sich im lauf einer solch kunsttötenden nacht zu profilieren.
ABER sie sind ein prolet.
wir wissen es ja. würden wir sie nicht zum diskont wie schlachtvieh des nächtens durch alle museen pferchen und treiben, dann gingen sie ja nie dorthin.
WIR - kunstmanager, kunsthistoriker und kunsthysteriker:
wir geben der sache den anstrich des Ausgehens,
des IN-Seins, des mit-der-masse-schwimmens.
(und da sage noch einer was gegen flashmobs?)
Äh fürs google - ganz vergessen:
es handelt sich um die lange nacht der museen -
Kunst als JunkFood bis zum Erbrechen.
EDIT: nicht nur adorno - auch ludwig HOHL schreibt
es braucht weniger zur KUNST, als ich einst dachte: nicht so komplexhafte ansammlungen, nicht so sehr eine undurchdringliche vereinigung vieler dinge, sondern EIN element und ein klares gehen.
nicht das ziehen unübersehbarer truppen
sondern das gehen eines wanderers.
eine ähnliche aussage unbekannter herkunft hat mich ebenfalls in diesem sinne sehr berührt, es beschrieb ein empfindsamer mensch, dass eine ausstellung zu besuchen, ihr zu begegnen, sie zu würdigen, so aussieht, dass er lange alleine vor dem gemälde steht, mit und in ihm sinniert - mit ihm auf intentionale weise gewissermaßen eins wird.
UND DA kreiden uns die flashmobsabotierenden contras an, was wir täten, hätte keinen sinn, wäre blöd, etc. doch andererseits hat der blasphemischste FLASHMOB gestern stattgefunden: in vielen städten österreichs - allem voran aber in Wien.
man kann es so beschreiben:
Kaufen Sie Kunstgenuss zum Diskontpreis -
Kunst komprimiert in -zig Museen der Stadt
und das geht so!
sie kaufen sich ein ticket, und lassen sich in dem vollgepferchten shuttle bus von einer kunststation zur nächsten führen. eins zu werden mit den werken ist so gut wie unmöglich, denn in einer ahnungslos hüstelnden herde werden sie weitergetrieben - schnupfdiwupf zur nächsten KUNST-station.
sie können diesen marathon, diese tortur ganze sieben stunden über sich ergehen lassen, sich von station zu station wie schlachtvieh transportieren lassen, um in museen zu wandeln, denen aufgrund des hysterischen diskonthypes (kunst en gros und im ausverkauf) - jegliches museale ambiente abhanden gekommen ist.
UND NICHT NUR DAS: denn - haben sie 'glück' dann werden sie vielleicht sogar gegen ihren willen in einem der säle und schweißdurchdunsteten gänge mit blechbläsernen tönen einer erbarmungslos erbarmungswürdigen JAZZ-band beschallt. weil vielleicht eine erbarmungswürdig bläserne jazzband sich ebenfalls gezwungen sieht, sich im lauf einer solch kunsttötenden nacht zu profilieren.
ABER sie sind ein prolet.
wir wissen es ja. würden wir sie nicht zum diskont wie schlachtvieh des nächtens durch alle museen pferchen und treiben, dann gingen sie ja nie dorthin.
WIR - kunstmanager, kunsthistoriker und kunsthysteriker:
wir geben der sache den anstrich des Ausgehens,
des IN-Seins, des mit-der-masse-schwimmens.
(und da sage noch einer was gegen flashmobs?)
Äh fürs google - ganz vergessen:
es handelt sich um die lange nacht der museen -
Kunst als JunkFood bis zum Erbrechen.
EDIT: nicht nur adorno - auch ludwig HOHL schreibt
es braucht weniger zur KUNST, als ich einst dachte: nicht so komplexhafte ansammlungen, nicht so sehr eine undurchdringliche vereinigung vieler dinge, sondern EIN element und ein klares gehen.
nicht das ziehen unübersehbarer truppen
sondern das gehen eines wanderers.
woelfin - am Sonntag, 21. September 2003, 14:48