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auch diesmal kann ich freilich nicht bei allen lesungen vollinhaltlich dabei sein, will aber mein bestes tun, eine gute kritik abzuliefern. im vorvorjahr wars ein schweizer arzt, letztes jahr der wawerzinek, liebkind der kärntner kulturszene: längst schon ist der IBpreis kein shootingstar preis mehr! http://bachmannpreis.eu/de/information/3510
meine favoriten: BOTINOVIC KLUPP, sie lesen am samstag als letzte, ihnen gehören meine vorschusslorbeeren.
weiters fielen positiv auf BAUM und STEINBEIS, WISSER und RANDT.

auch witzig verfasst
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ku&dig=2011%2F07%2F06%2Fa0126&cHash=d4584a1dc6
phänomenal tag eins und zwei in echtzeit analysiert
http://wiederworte.twoday.net/month?date=201107
leider leider fehlt bei ihr der dritte tag. und der gibt trotz eines lesers weniger mehr her als der zweite!
woelfin meinte am 7. Jul, 11:27:
der geltinger
das frappierende ist: ich kann nicht texterfassend lesen. ich scroll den txt runter, die jury redet von den inhalten, und ich hab die inhalte nicht mitgekriegt. mitschuld auch: mein tv hat sehr sehr schlechten ton (man kann nicht sinnerfassend akustisch verstehen). und livestream wie versprochen gibts aus kärnten auch keinen. so wie gestern etwa. schwach. 
woelfin meinte am 7. Jul, 11:28:
der steinbeis
alle achtung. ich mag den steinbeis text. er ist suggestiv, klar und in knappen sätzen. werbecharakter. es ist nicht der selbstbeweihräuchernde endlos-sätze-wichsende stil. ja ich mag es, es ist prägnant und kurz - gleichzeitig etwas persiflierend
http://bachmannpreis.eu/de/texte/3352 
woelfin meinte am 7. Jul, 12:05:
der wisser
ein statischer text, doch mit prägnanten einprägsamen sätzen. da und dort identifikationsaspekte, die einen ranhalten an der sache. man hat auch keine angst den faden zu verlieren, weil sich nix tut. es geht um 2 zentrale personen und das elend eines öden alltags, eine freudlosigkeit. wisser bringt sie relativ fesselnd und authentisch rüber. so fesselnd, wie halt ein statischer beitrag sein kann. nix das vom hocker reißt, aber wenigstens auch nix, wo der autor sich in quälenden endlossätzen ergötzt. 
woelfin meinte am 7. Jul, 21:53:
die praßler
ein mäderl unter dreißig beschreibt die eigne liebesgeschichte mit einem verheirateten in hirnverwixt langen mühsamen sperrsätzen. man schaltet ab, kaum dass man die rahmenhandlung erfasst hat. nichtmal lust die diskussion dazu zu hören habe ich. ne, das mit praßler ist von meiner seite garnix. ich bin halt streng. 
woelfin meinte am 7. Jul, 21:56:
die baum
es ist bei weitem fesselnder als die praßler war, auch ist die leserin hübscher. beide ca gleich alt. die sätze effektstark, ohne dass zuviel effektheischen hervorblitzt. etwas surreal-zynische momente, die das ganze auflockern, doch es bleibt der ernst. es ist ohnehin viel mühsamer, mit ernst zu punkten, als mit bruhaha-gelächter. wo ich ja zu den frauen überhaupt kritischer stehe, würde ich der baum einen kleinen pluspunkt angedeihen. 
woelfin meinte am 8. Jul, 20:31:
der reichlin
älterer mann, ein afghanistan text. riss mich nicht vom hocker. auch weil ich die nun folgenden 5 lesungen nur oberflächlich betrachtete, da ich den ganzen tag draußen zu tun hatte. 
woelfin meinte am 8. Jul, 20:32:
die haderlap
kärnter txt in kärnten. es ist öd und hat die nie ausmerzbaren rückgriffe auf den 2. weltkrieg. wann habt ihr den endlich total verarbeitet: gute menschen alle.
was mich bei der haderlap abtörnt ist dass alle brav sagen, ja es ist ein schöner text und sie haben weiter nix dazu zu sagen. so hat das für mich keine konsistenz und vor allem es brennt nicht. langweilt mich durch seine aalglatte gefälligkeit förmlich zu tode. 
woelfin meinte am 8. Jul, 20:34:
die rabinovic
sie liest seltsam unangenehm. ja sie ist kein native und hut ab, aber ihr lesen fließt nicht. es stockt irgendwie, es ist wie wenn ein raucher liest. die story wird dann irgendwie männerhassend mit ekligen aspekten, ich klinke mich da aus.
bisher positiv waren BAUM und STEINBEIS, WISSER ist weitgehend akzeptabel 
woelfin meinte am 8. Jul, 20:35:
die bußmann
vom charakter her würd ich sie mögen, aber der text wird fad und ist einfach sehr statisch. sie könnte mehr aus dem text machen und ist ein bisschen narzißtisch stilverliebt, aber nicht zu übertrieben. 
woelfin meinte am 8. Jul, 20:38:
der popp
ist vermutlich ein schwuchti. ja aber dann sollte er wenigstens genial sein. sein text ist wirr, und man klinkt sich augenblicklich aus. während mir dies mit fast allen texten geschieht (man bedenke, die jury kannte die texte ja schon zuvor), gibt die jury es hier offen zu, dass sie sich ausklinkte. somit reduziert sich popp, der als einziger das selbstdarstellungsvid verweigerte, gegen null. schade, fast schade um das hübsche bübchen. 
woelfin meinte am 9. Jul, 11:08:
der randt
hatte zwar kaum idee für ein vid. machte aber eins, und das war am ende gut. so gehört es auch. schließlich ist das video teil des wettbewerbs. es ist das element, mit dem der schreiber den leser idealerweis schon vorab für sich einnimmt. man will ihn kennenlernen. ja und so war randt. auch ein hübscher mann, aber mit sehr heteroerotischem text. mir gefällt die authentizität, durchzogen von ironie, aber einer ganz feinen und nicht billig effektheischenden. ein generationentext der obstkorbgeneration die nur 3J umfasst. teile wie: schuljacken mit dem emblem beflockt - ja die gefallen mir. es war ein guter text und ich mit meinem überschaubaren auffassungsvermögen war sehr zufrieden damit. 
woelfin meinte am 9. Jul, 11:11:
die richter
oje, schon wieder so ein langweiliger beschreibungstext mit null handlung. irgendwas mit begräbnis, schwestern und vater. die personen in allem dennoch nicht überschaubar. ich habe keine lust, mich auf den text einzulassen. das gelesenwerden ist nicht unangenehm wie etwa bei L.rabinovic, aber es ist litaneienhaft. etwas, wo man sich sofort ausklinkt. wo ich auch nach dem text nix über ihn sagen kann, außer dem obigen. mal warten was die jury meint. wahrscheinlich sagt die jury wie bei haderlap: ja es ist ein netter gefügiger text, angenehm und gut - und mehr sei dazu nix zu sagen.
also nix, meiner meinung nach, um den IBpreis abzuräumen. keine ironie, nichtmal provokation, wenigstens nichtmal effektheischend. keine substanz, nach meinen richtlinien. 
woelfin meinte am 9. Jul, 12:23:
der bozikovic
ich bemühe mich sehr um diesen text, war doch das video eines, das den schreiber mich durch seine universalität (und attraktivität) für sich einnahm. es gibt keine handlung, ständig suiz*dale andeutungen. also ich klinke mich hier aus, lasse mich durch das überaus reife, stimmlich angenehme lesen beträufeln und harre geduldig der nachfolgenden kommentare der jury. 
woelfin meinte am 9. Jul, 13:12:
und schlussendlich: der klupp
ich konnte klupp vor 5 monaten in meiner stadt sehen. daher mochte ich ihn. als feschen diskutanten am podium, mit wortwitz und empathie gegenüber seinen student/innen. sein video ist bezaubernd und hat ihn auch für mich eingenommen.
nun, er beginnt seinen text, und der text ist offensichtlich ironisch humoristisch, jedoch schätze ich es nicht ungemein, dass er in jedem zweiten satz den weiblichen geschlechtsteil beim namen nennt. es ist eine billige art, aufmerksamkeit an sich zu ziehen. es tut mir leid: klupp hat sich bei mir trotz saftiger ironie für diesen wettbewerb deklassifiziert. sein text wäre gut gewesen, sein talent ist bezaubernd. aber er hat es damit leidergottes ungustiös und billig verkauft. maybe next time.
weiterer verlauf des textes: nun wollen wir mal nicht so zerstörerisch sein. fakt ist - ich kenne genau die welt und die hoffnungen, die er beschreibt. die art, wie er sie schonungslos beschreibt, die spricht mir total aus dem herzen. anders ausgedrückt - alle akademiker im höheren bildungswesen werden diese gedankenwege kennen. nur zu gut. zwischen saturierten versorgungspfründen und notstandshilfe. es gibt nicht viel dazwischen, weil wir für das echte leben draußen schlicht ungeeignet sind. 
woelfin meinte am 10. Jul, 11:47:
die preisträgerin des heurigen IBP
ist für mich eine enttäuschung. sie ist wie schon letztes jahr (wawerzinek) ein liebkind der klagenfurter kulturmaschinerie und überaltert. früher, da hat der IBP junge talente entdeckt, von denen noch nie jemand was gehört hatte, aber die preisträgerin hat ohnehin schon ihren versorgungsposten am theater. schade schade um diese schöne chance für so viele talentierte und innerlich brennende jungautoren. der IBP ist wieder einmal zum werkzeug der vitamin-B-maschinerie geworden und es ist mit ihm passiert, was mit jedem etablierten kulturmittel passiert: er schleimt sich zugrunde. er ist eine institution, die ihre ursprünglich keimende und etwas-wollende intuition verloren hat. ich bezweifle stark, ob ich mir den marathon im nächsten jahr noch SO antun werde. 
woelfin meinte am 10. Jul, 12:21:
die preise sind gestaffelt
nachdem das protektions'kind' mit 25000 rückbestätigt wurde, konnte man an die echte preisverleihung treten.
die shortlist bestand also noch aus 5 pax, von denen 4 pax preise abräumten. genugtuung für mich juliaR ging leer aus und ich mochte ihre lesart eh nicht so gerne.
die staffelungen sind 10000, 2x7500 und einmal 7000.
gingen an popp (naja, nagut) randt (favorit von mir) bußmann (mir sympathische schreiberin) und meinen liebling KLUPP. er räumte den publikumspreis ab mit klarem vorsprung. was zu erwarten war. wer als letzter liest hat gegenüber publikum vorsprung und klar lässt sich das publikum durch klupps offensichtliche effektheischerei beeindrucken. ihm gönn ich den preis (weil ihn kannte ich vor allem schon!) 
 
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