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jetzt erst werd ich mir gewahr, wie lange das ein guter und treuer freund war
aber wir sind auch völlig leise voneinander gegangen. mein cd brenner ist immer noch extern, ich kann drauf bestenfalls eier braten und verzweifle bald
seit ich seinen satz bekam dass sein sexleben nun qualitativ und quantitativ besser ist als je zuvor bin ich in der krise
die leitungen sind wieder offen
und die letzten telefonate waren teils so erwärmend, als wäre ich monatelang im kühlschrank gesessen
es herrscht auch funkstille mit pH
ich muss fast annehmen dass er nun doch wieder hier reingelesen hat und/oder liest
aber ich schaffs nimmer
ich schaffs nimmer, ein einrichtungsgegenstand zu sein
ich schaffs nimmer zärtlichkeit zu versprühen, wo nur das bedürfnis nach schlafengehen zurückkommt
ich schaffs nimmer, zu hören, 'es wird schon' wenn mir völlig klar ist, dass das nun die norm ist und es bestenfalls schlechter wird, aber sicher nicht besser
ich schaffs nicht, ganz subtil vorwürfe zu bekommen, oder rechtfertigungen finden zu müssen, warum ich mit lesern maile, telefoniere und vielleicht gar wen davon blinddate.
ich will die wärme wieder spüren und das feuer.
und ich werde mir dessen gewahr, dass das authentische alleinsein gegenüber dem unauthentischen zweisamsein immer noch die bessere alternative ist.
der weg ist einsam, hat roli zu mir gesagt
und ich will ihn sicher nicht einsam gehen.
aber mich nicht rühren dürfen, in form von kommunikation und dennoch einsam sein, das ist mir zuviel des guten.
 
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