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http://www.privatkopie.net
http://mikro.org
beides gefunden im buch der bpb.de
boden, luft, wasser waren früher freie güter und sie sind es nicht mehr
information ist heutzutage ein so-gut-wie-freies-gut, da ihre verbreitung, v.a. per netz nur marginale kosten hat.
das ist fast eine umkehrung: das von menschen gemachte wird freies gut, das von gott gemachte ist zu bezahlen, wie wasser und boden. selbst tiere die man abschießt, muss man zahlen.
ich sprach mit ATMA, künstler, über die vermarktung von kunst, die vermarktung von künstlern, v.a. im selbstmanagement, das mehr und mehr notwendig wird. die menschen glauben nämlich, die ach-so-schönen, freien künste wären gratis. sind sie nicht, weil der künstler ja opportunitätskosten hat, die zeit des übens (musiker), die zeit des schaffens (maler), ist eine, die ihm fehlt, auf herkömmliche körper- oder geistige schaffe-schaffe-häusle-baue-weise sein täglich brot zu 'verdienen'
ALSO muss kunst finanziell honoriert werden.
gehen wir wieder zur SW-entwicklung über, sie ist ja das zentrale thema der bpb.de - ein gut, das durch seine verbreitung nicht verliert, sollte freies gut sein. letztlich ist aber auch der entwickler des gutes ein künstler - in obigem sinn nämlich: also weder er, noch der maler oder musiker sind altruisten. sie sind auch nicht SOO ätherisch, dass sie nur von luft leben könnten, oder von ungreifbaren bytes, die durch die datenleitung schwirren, (in der string-theorie).
qvw http://blat.antville.org/stories/280416
ferromonte meinte am 7. Feb, 10:47:
kunst und natur
liebe woelfin,
die selbstvermarktung der künstler wird immer notwendiger, stimme ich ganz zu, denn nicht jede(r) deckt gerade ein trendiges marktsegment, hinter dem für ein halbes jahr eine große fa. oder industrie steht. das ist für viele sensiblere naturen eine tabuzone möcht ich fast sagen, in die sie sich erst einmal einzudringen überwinden müssen (welch ein satz..). schreibende habens traditionell vermutlich am schwersten, denn DAS sieht man doch als allgemeingut an, bevor es noch entstanden ist: wir alle können lesen und shreiben, also wozu was zahlen für eine lesung an einer schule etwa ... wenn der staat (in österreich) seine in den letzten jahrzehnten etablierte, doch vorhandene förderung zurücknimmt (und das tut er sicher), die bundesverlage restlos verkauft sind, werden österreichische autorInnen nur noch in deutschland, der schweiz oder im selbstverlag ihre bücher rausbringen können. (oder man denke an die halbierung der honorare für autorInnen des ORF, gegen die demnächst vor dem funkhaus demonstriert werden soll.) und das im großen kleinen österreich, das von seiner vergangenen kulturellen bedeutung zu leben versucht. mit mozartkugeln allein wirds aber net gehen, gehrer, tschüssel, molterer, bartenstein & co.
aber um den boden und das wasser haben die menschen sich doch auch immer schon geprügelt und ermordet, wenn ich mich nicht irre, oder? die wasser-morde waren dann wohl eher in den wsserknappen gebieten, die aber in zukunft auch hier erwartet werden. "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann!" - ein hopi-spruch (oder war der "unser ende ist euer untergang"?), soviel ich weiß, den sich greenpeace auf die fahnen geschrieben hat. das haben sie schon auch kapiert, die großen geschäftemacher und machtgierigen: das wirklich wertvolle ist die natur, und die werden wir ihnen jetzt verkaufen. bald brandeln wir für das alpine hochquellwasser (nicht viel, aber die summe machts dann aus), und vielleicht verkaufts der tschüssel ja in den nächsten 4 jahren in die ganze welt, nachdem die bundesforste nicht mehr in geld umzuwandeln sind ...
es ist schon haarsträubend ... aber trotzdem schönen tag
f.  
woelfin meinte am 7. Feb, 13:47:
liebe ferromonte
ich danke dir für deine blendende analyse bzgl vermarktung von natur, resp. vermarktung von geschriebenem.
die ist nämlich besonders heftig: da gibts konferenzen, inwieweit das buch ins programm passt, in welche sparte (=schublade!) des verlags, der verlag kriegt jährlich 800 manuskripte, 40 bringt er raus, meist romane.
romane bereits arrivierter autoren. und wenn man sich ansieht welche autoren in newcomer-competitions das rennen machen, kommt einem ebenfalls das grausen.
geschriebenes zu vermarkten oder gar vermarkten zu müssen, erzeugt eine schreibblockade; sieh dir nur die letzten werke von handke an. seit er jährlich 1 buch abliefert, lässt der impact des geschriebenen nach. ebenso allende.
unglaubliches vorwärtspreschen von der harry-potter-autorin, die hat sowas wie nen lottogewinn des intellekts gemacht. ein göttlich kommerzieller blitz hat sie getroffen.
die legendärsten werke entstehen zufällig, absichtslos aus dem bauch heraus, so wars zb mit handkes erstwerk über seine mutter. so wars mit dem 1. harry potter. so wars vielleicht auch mit allendes geisterhaus, das kommerziell aber phänomenal ist.
wenn ich da bescheiden an mich zurückdenk: ich bin nicht mal romanschreiberin. schäme mich es zu sagen, aber romanschreiberei oder leserei erachte ich somehow als zeitverschwendung. ich liebe essays und glossen, kommentare, kolumnen mit IMPACT. so wie das gsatzl das man täglich links unten am kurier findet.
alles liebe, ferromonte.
was tschüssel betrifft (alpha-diktion: krötel schüssi), so dacht ich heut eben - er wird sich noch bis ins GRAB hineintaktieren! woelfin.at 
ferromonte antwortete am 7. Feb, 16:50:
essay
hier kann ich dir einen essay verlinken, der dir möglicherweise gefällt. ich finde ihn fabelhaft, die autorin hat auch nen preis gewonnen damit. das hier im web ist aber nur eine gekürzte form ...
lg
fermo 
woelfin meinte am 7. Feb, 17:04:
faszinierender essay!
und auch von der bandbreite sehr übergreifend, angefangen bei den körperwelten, bis hin zu performances
diesen ö1 essay preis hat sich die frau balaka verdient!
alles liebe, und danke, fermo!
woelfin.at 
 
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