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Oft denke ich dieser Tage nun darüber nach, wie es mir eigentlich von der menschelnden Seite her ging an jenem bedeutungsvollen Abend vor 2 Tagen.
Ich rekapituliere die großen Events der letzten Jahre – ich kann sie an einer Hand abzählen, denn der Grundtenor war und ist: nehmen wir die schüchterne Susi mal an der Hand mit raus.
Das begann zu Silvester als meine damals ebenfalls Susi-Freundin mich auf Silvestern mitnahm, weil sie wusste, ich bin sonst überhaupt nirgends zu Silvester. Mittlerweil hab ich mir die Nötigkeit zu Silvester wo unterkommen zu müssen schon abgewöhnt.
  • 1995 wars das karate-weihn.-fest
  • 1996 warens die vielen karate-après abende
  • 1997 wars das GAB-festl
  • 1998 wars das AIC-weihn.-festl
  • 1999 waren es die trauten abende bei Ray
  • 2000 waren es die trauten tage bei Geri, wie auch das Taferner Festl, es war für mich einstieg ins internet juni 2000, myesp.com
  • 2001 waren es die Mati-ereignisse und lesungen, ich komme im zug der rekapitulation übrigens drauf, dass das die EINZIG herausstechende zeit war, in der ich wirklich ‚ich’ war, ich aus mir rausging, ich ein bissl gesellschaftsnudelte, auch wenn es energie kostete, tw. Zuviel war, und mir letztendlich auch von CMS himself am 17 dez stark zum vorwurf gemacht worden war. Hat unserer freundschaft damals zwar einen kleinen abbruch getan, doch sie auf lange sicht gefestigt. Er erkannte meine grenzen, ich die seinen. Grenzabklärung ist eins der wichtigsten elemente in einer freundschaft. Mit diskretion und respekt machen sie die ‚heilige’ triade aus.
  • 2002 waren die zucco abende, wobei mai im mykonos der bedeutendste war, jedoch auch die derniere im september, wenngleich selbige etwas getrübt war.
  • 2003 nun, und der abend des jahres war eben jener bei gegenwart.at in alkhoven.
Ich wurde mir speziell im zuge dieses abends darüber klar, dass – vor allem da ich keine berufliche identität mehr habe – ich niemandem was mitzuteilen habe. Es sind nun die anderen gescheiter als ich. Ich sitze grad mal hier rum und darf eben da sein. Das ist alles. Rumsitzen mit ein bisschen blond. Ich war auch nicht mal gestylt, wie man das üblicherweis für ne vernissage mach – denn den ganzen tag schon unterwegs gewesen, in linz geflashmobbt, war ich eher praktisch trampermäßig unterwegs als sonstwie. Also nix mit offenen haaren, oder so. kontakt und gespräch also soweits nötig war, und ging nicht über smalltalk hinaus. Mich störte meine rolle auch garnicht, weil ich eben wusste dass sie meine war.

Und dies ist eben der krasse unterschied zum internet. Eben fragt mich wer am telefon was ich mir für mich als idealen mann vorstelle, und ich kann nix drauf sagen außer ausweichen. Das trügerische ist es im netz: beim schreiben kann ich überlegen, und in der menge macht es eben das kleine wölfische imperium aus. Da passiert es, dass menschen mir im internet mehr bedeutung zusprechen als ich tatsächlich habe. Wenn sie dann bemerken, dass meine bedeutung nur eine trügerisch-cybernautische schimäre ist, machen SIE MICH für ihr irrgehen verantwortlich. Ich habe irgendwie den eindruck, dass die menschen immer eine illusionäre leitfigur suchen. Und ist diese leitfigur nicht personifiziert, dann suchen sie selbige in etwas, was ich neologistisch als die ‚hordung hinter der zentralen meinung’ bezeichnen würde. Die zentralste meinung hat eine horde, wenn es einen pranger gibt. Und geteert/gefedert wird daran einer von dem man sich enttäuscht fühlt: von dem sich eine menge enttäuscht fühlt. Weil sie ihm/ihr eine bedeutung beimaß die jener weder je hatte, geschweige denn heute hat.
 
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